"" GoAbroad: Tasmanien

Tasmanien

Welcome to Tasmania

Nachdem wir also nicht nach Neuseeland reisen konnten, beschlossen wir spontan einen Flug nach Hobart, Tasmanien zu buchen. Da wir auf einen Wander/Hikingurlaub ausgerichtet waren, stellte Tasmanien für uns das beste Reiseziel dar. Tasmanien ist ein Bundesstaat von Australien. Ich habe mich aber trotzdem dazu entschlossen es als Extrapunkt anzuführen, weil es so anders als das Festland ist. "Tassi" hat prozentual gesehen mehr Nationalparks und Reservate als jeder andere Bundesstaat Australiens und ist landschaftlich so vielseitig, dass man glaube immer wiederkehren möchte. Die 19 Nationalparks der Insel bedecken insgesamt mehr als 1,4 Mio ha - das sind ca 21% der Gesamtfläche Tasmaniens. 1982 wurden die vier größten Nationalparks Tasmaniens und große Teile des Central Plateau auf die Liste des Unesco Weltnaturerbes gesetzt. Die Parks gehören also zusammengenommen weltweit zu den letzten größeren, unberührten Naturgebieten in der gemäßigten Klimazone.

Hobart 

Hobart hat 212.000 Einwohner und ist die zweitälteste Stadt Tasmaniens. Die südlichste Haupstadt eines australischen Bundesstaates liegt in den Ausläufern des Mt. Wellingtons und am Ufer des Derwent Rivers. Wir kamen hier am 4.01.2014 an. Unsere Stimmung passte zum Wetter, es regnete bei ca 12grad Tagestemperatur. Da wir unser Reisebudget so niedrig wie möglich halten wollten, campten wir vorzugsweise. Also verbrachten wir die nächsten Tage damit in unserem Minizelt zu verharren und den Neuseelandschock zu verdauen. Doch nach einer Weile besserte sich das Wetter und auch unsere Stimmung. Wir belasen uns was man denn alles in Tasmanien an Wanderungen unternehmen kann. Zudem fuhren wir mit unserem Mietwagen (Nissan micra) auf den Mt. Wellington, eigentlich kann man auch eine Tageswanderungen hinauf machen, bei 2Grad und Sturm war uns danach allerdings nicht zumute. Oben angekommen fühlte ich seit langen mal wieder eine mir unbekannte Temperatur. Da es uns viel zu kalt war machten wir nicht einmal Fotos sondern beschlossen einfach einen anderen Tag nochmal wieder zurück kommen, wo wir dann ein paar Bilder schossen. Nachdem also Hobart für uns nicht sonderlich viel zu bieten hatte beschlossen wir unsere Tour Richtung Port Arthur aufzubrechen. So langsam freuten wir uns nun auf das Abenteuer Tasmanien.

Port Arthur

Port Arthur liegt südöstlich von Hobart auf der Halbinsel Tasman Peninsula. Im Jahre 1830 wählte Sir Georg Arthur diese aus um Gefangene zu internieren. Zudem bildet die Halbinsel ein "natürliches Gefängnis" da es mit dem Festland nur über eine 100m breite Landenge verbunden ist. Um jede Flucht zu verhindern wurden bissige Kettenhunde eingesetzt. Von 1830 bis 1877 durchlitten 12.500 Häftlinge eine von Brutalität geprägte Zeit. Auch wir besuchten die Port Arthur Historic Site um uns ein wenig über die Geschichte des Landes zu informieren. Leider brannten durch zwei Buschfeuer einige Teile des ehemaligen Gefängnisses ab weshalb nicht alle Gebäude erhalten waren. Dennoch gibt man sich sehr viel Mühe das Gelände zu restaurieren und unser zwei Tagesticket hat sich auf jedenfall gelohnt. Nichtsdestotrotz bleibt Port Arthur ein düsterer Ort. Man kann im übrigen auch an einer Nachtwanderung teilnehmen, denn einige behaupten es würde dort spuken. Uns reichte die Tagestour allerdings aus. Da wir nun aber nach Tasmanien gekommen sind um Natur zu erleben beschlossen wir unseren erste Mehrtageswanderung zu machen. Wir entschieden uns für den Zwei Tagestrack zum Cape Pillar.



Cape Pillar 

Cape Pillar liegt im Tasman Nationalpark nicht weit weg von Port Arthur. Für mich war es die erste Mehrtageswanderung meines Lebens. Dementsprechend aufgeregt war ich auch, da ich noch nicht so recht wusste was auf mich zu kommt. Wir deckten uns vorher noch mit ein paar Lebensmitteln (Büchsenessen) ein & informierten uns über die Beschaffenheit des Tracks. Insgesamt sind es 30km die man zurück legen muss. Auf dem gesamten Weg gibt es mehrere Möglichkeiten zu zelten, Toiletten sind nicht vorhanden & frisches Wasser mussten wir aus einem Fluss abfüllen. Wir starteten gegen Vormittag am ersten Tag. Die ersten paar Minuten waren der Horror für mich. Ich hatte einen ca 12kg schweren Rucksack auf meinem Rücken und fühlte mich wie in einem selbst ausgewählten Bootcamp. Aus diesem Grund mussten wir mehrere Pausen einlegen, ich hatte mich eigentlich für relativ fit gehalten, aber meine Kondition bewies mir das Gegenteil. Umdrehen kam für mich jedoch nicht in Frage, denn der Weg ist das Ziel. Außerdem beeindruckte die Landschaft schon auf den Weg zum Cape. Wir passierten die ersten Campingmöglichkeiten und beschlossen aber zum letzten Stop zu laufen. Der Tag neigte sich langsam dem Ende und so richtig war uns nicht klar wo der letzte Zeltplatz sein sollte. Ziel war es eigentlich das Cape noch am selben Tag zu erreichen um am nächsten Tag wieder zurück zu laufen. Da wir aber nicht genau wussten wie lange es noch bis zum Cape dauerte, entschieden wir uns unser Zelt aufzuschlagen. Mein erster Wandertag war also überstanden, müde aber glücklich freute ich mich auf meinen Schlafsack. Am nächsten Tag liefen wir ohne unser Gepäck zum Cape. Dies dauerte ungefähr 1,5h bis wir endlich unser Ziel erreichten. Tatsächlich waren es die Mühen absolut wert. Wir hatten einen wunderbaren Ausblick auf Klippen die 300m in die Höhe ragten. Für einige Minuten genossen wir das Gefühl den Ozean unter uns zu sehen und nur die Natur um uns zu haben. Während unseres Rückweges beschlossen wir noch eine weitere Nacht draußen in der Wildniss zu verbringen. Wir hatten nicht viele andere Wanderer getroffen dies verschaffte uns noch mehr die Verbundenheit mit der Natur, allerdings sahen wir zum ersten Mal eine Schlange (Black Tigersnake) in Australien. Da wird einem schon etwas anders, aber diese hatte wesentlich mehr Angst vor uns als wir vor ihr, denn sie verschwand relativ schnell wieder im Busch. Nachdem wir also wieder in Zivilisation angekommen waren, verarbeiteten wir erstmal das Gesehene und ruhten uns die nächsten Tage etwas aus. Weiter ging es für uns in den Freycinet Nationalpark, wo sich die berühmte Wineglass Bay befindet.


Wineglass Bay Costal Walk 

Der Freycinet Nationalpark ist einer der Hauptouristenziele an der Ostküste Tasmaniens. Da wir zudem noch in der Hochsaison unterwegs waren bekamen wir dies zu spüren. Der einzige Caravanpark befindet sich an der Coles Bay der Halbinsel. Am Tag unserer Ankunft bekamen wir leider keinen Campingplatz mehr und mussten die Nacht auf einem Freecamping verbringen, welcher nochmals 20km zurück lag. Am nächsten Tag checkten wir uns allerdings schon bei Zeiten ein & bekamen einen Platz. Es gab mehrere Möglichkeiten in diesem Nationalpark eine Wanderung zu machen. Die meisten Touristen schauen sich lediglich die Wineglass Bay über den Lookout (hin&zurück 1-1,5 h) an. Wir wollten aber das volle Wanderpaket mitnehmen und entschieden uns für die 31km lange Rundwanderung. Diese kann man in zwei Tagen machen wir ließen uns aber bewusst vier Tage dafür Zeit, um länger in der Natur zu sein & Geld zu sparen :). Der Freycinet Peninsula Circuit geht entlang der Hazard Mountains gefolgt vom wunderschönen Hazard Beach an dem wir unsere erste Rast machten und das schöne Wetter genossen. Am nächsten Tag ging es für uns südlich weiter in Richtung Cooks & Byrans Beaches (leider auf der Karte nicht mehr zu sehen). Beide auch wunderschön. Die ersten zwei Tage der Wanderung bestand also größtenteils aus Küstenabschnitten. In der zweiten Nacht hatten wir dann noch fast einen unerwünschten Besucher in unserem Zelt. Für die Wanderung hatten wir uns frische Äpfel mitgenommen, was wir nicht wussten, dass Possums Äpfel auch sehr mögen. So konnten wir in der Nacht ein rumgeraschel an unserem Zelt wahrnehmen. Die Possums hatten den Geruch der frischen Äpfel wahrgenommen und wollten dadurch in unser Zelt einbrechen. Nur durch fauchende Katzengeräusche von Martin (muss man mal erlebt haben :)) ließ sich der unerwünschte Besucher vertreiben. Wir deportierten dann unser gesamtes Essen in der Nacht auf der Toilette. Etwas müde und genervt von den Possums ging es dann am nächsten Morgen weiter. Über den Mt. Freycinet wanderten wir zur Wineglass Bay. Der Anstieg machte mir jedoch sehr zu schaffen, gerade durch die Mittagssonne. So ging es von 0 auf 600m hoch. Martin half mir die letzten Meter, indem er beide Rucksäcke für eine Weile trug. Wieder einmal fragte ich mich wieso ich mir das eigentlich antue, aber die Aussicht entlohnte alles. So hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Wineglass Bay, einer der schönsten Strände der Welt. Nach einer kurzen Verschnaufspause ging es dann weiter bis wir schließlich gegen späten Nachmittag an der Wineglass Bay ankamen. Der Strand sah aus als hätte ihn ein Architekt entworfen, fast schon zu perfekt. Wir zelteten den letzten Abend direkt hinter der Bucht, diesmal wagte sich ein neugieriges Känguru an unser Essen und beschnupperte das Zelt. Aber in der Nacht blieben wir von ungebetenen Gästen verschont und schliefen zum Meeresrauschen ein. Der nächste morgen begann mit einer kleinen Schwimmeinheit im glasklaren aber zugleich kalten Wasser. Nach dieser Erfrischung wanderten wir die letzten zwei Stunden den Circut zu ende.


Launceston 

Die nächsten Tage verbrachten wir in St. Helens an der Bay of Fire und fuhren weiter nach Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. Auf dem Weg dahin schauten wir uns noch ein paar Lookouts an und kamen an ein paar Mohnfeldern vorbei. Australien ist das einzige Land welches Opium ausschließlich für medizinische Zwecke verwendet, naja wieder was gelernt. Launceston jedenfalls ist ein beschaulicher Ort an dem es sehr gemütlich zugeht und man das Gefühl hat die Welt sei hier noch in Ordnung. Wir nutzten die Zeit in Launceston ein wenig um unsere weitere Reise zu planen. Noch lagen ja die großen Nationalparks (Cradle Mountain, Walls of Jerusalem, St. Clair) vor uns. Einen Tag verbrachten wir im Cataract Gorge. Dies ist ein Mininaturschutzgebiet in Mitten der Stadt. Von hier aus kann man auch ein paar Tageswanderungen unternehmen und anschließend in den öffentlichen Swimmingpool springen. Auch wir verbrachten ein paar Stunden damit uns die Gegend anzusehen. Von Launceston aus war unser nächstes Ziel der Cradle Mountain Nationalpark, von da aus startet auch der berühmte Overland Track. Ohne zu ahnen, dass auch wir daran teilnehmen würden ging es also weiter ins Landesinnere Tasmaniens.

Overland Track 

Weltbekannt ist Tasmanien für 168.000ha große Weltnaturerbegebiet Cradle Mountain-Lake St. Clair. Hier findet man alpine Gebirge, Regenwald, nasse Schluchten, unberührte Seen sowie Tümpel- und Heidelandschaften. Cradle Mountain Nationalpark war einst das am meist vergletscherte Gebiet Australiens. Hier befindet sich zum einen der höchste Berg Tasmaniens, Mt. Ossa (1617m) und der tiefste Süßwassersee Australiens, Lake St. Clair (167m). Außerdem ist er das Tor zum berühmten Overland Track. Er gilt als einer der zehn schönsten Wanderwege der Welt. Von November bis April  dürfen nur maximal 34 Personen täglich diesen Track gehen, um eine Überlastung zu vermeiden und die empfindliche Ökologie zu schützen. Zudem wird eine Gebühr in Höhe von ca. 200$ erhoben um den Weg instand zu halten. Wir hatten schon seit Beginn unserer Reise von diesem Track gelesen, waren uns aber nie sicher ob wir ihn gehen wollten. Zum einen musste man sich eh Monate vorher anmelden und zum anderen war ich mir meiner Kondition noch nicht ganz sicher, dies auch zu bewergstelligen. Wir hatten die Sache eigentlich schon fast abgehakt und erkundigten uns im Visitor Center über andere Mehrtageswanderungen in diesem Nationalpark. Martins Neugier konnte jedoch nicht loslassen und er fragte ob denn noch überhaupt Plätze für den Overland Track frei waren. Die Dame am Infoschalter meinte am nächsten Tag könnten noch vier Personen starten. Danach fingen Martins Augen an zu glitzern und ich wusste nicht so recht was ich davon nun halten soll. Nach zwei Stunden Nachdenkzeit entschieden wir uns jedoch beide dazu dieses Abenteuer anzugehen. Spontan kauften wir uns noch Verpflegungsmittel im Campingstore und am nächsten Tag ging es bei Zeiten los. 

Tag 1 Ronny Creek - Waterfall Valley (Sidetrip Cradle Mountain) 12km

Der erste Tag startete früh morgens und immer noch bedenken über meine Kondition ging es also los. Der Wettergott stand auch auf unserer Seite und am Anfang des Track begegnete uns ein Wombat, vielleicht wünschte er uns ja Glück auf der Reise. Die erste große Etappe war Marions Lookout von hier aus hatte man einen schönen Ausblick auf den Cradle Mountain und Dove Lake (ein Kratersee). Dies ist zugleich der steilste Anstieg des gesamten Tracks und erstaunlicherweise bewergstelligte ich diesen viel besser als bei den Tracks zuvor. Von da aus ging es weiter zur Kitchen Hut diese gilt nur als Tagesaufenhalt, Übernachtungen waren nur in Notfällen gestattet. Danach folgte nun der erste Sidetrip zum Cradle Mountain. Der Summit liegt auf 1545m und der Aufstieg ist ungefähr 2km lang. Unsere Rucksäcke ließen wir natürlich in der Hütte liegen. Der Weg nach oben führte über lockere Steine und kleine Felsen. Für mich hatte dies nichts mehr mit wandern zu tun sondern eher mit Klettern bzw. bouldern. Naja man stößt eben immer so an seine Grenzen (in postiver Weise). Oben angekommen gab es einen fantastischen Ausblick. Nach weiteren zwei Stunden erreichten wir unsere erste Hütte. Dort lernten wir auch bereits schon andere Wanderer kennen und ich fiel relativ zeitig in den Schlaf. 


Tag 2 Watervall Valley - Barn Bluff - Lake Will - Windermere Hut 17,75km

Für mich begann der Tag relativ spät am morgen, währenddessen Martin schon früh 7:00Uhr auf den Beinen war. Er hatte nämlich beschlossen gemeinsam mit Keyleigh (aus Belgien) und Marco (aus Österreich) zum Barn Bluff (1559m) zurück zu gehen um die Aussicht von da zu genießen. Ich wiederrum machte es mir in der Hütte gemütlich und las derweile ein Buch. Mir hatte der Aufstieg zum Cradle Mountain gereicht. Nachdem die anderen gegen Mittag wiederkamen ging es auch für mich weiter zur nächsten Hütte. Über Moorlandschaften ging es weiter zum Lake Will, ein weiterer Sidetrip des Tages. Das Wasser war uns zu kalt um eine Runde schwimmen zu gehen, aber der See eignete sich gut zu einer kleinen Rast. Zurück am Hauptrack ging es zu einem weiteren See, Lake Windermere, der kurz vor unserer Hütte lag. Wir brachten unsere Sachen in der Hütte unter und gingen nochmal zurück zum See, um schwimmen zu gehen. Nach einem langen Wandertag ist das zwar eine Überwindung aber es belebt den Körper und man fühlt sich auch nicht mehr so durchgeschwitzt und dreckig. Am Abend lernten wir noch Miko (aus Holland) und Phiona (aus Schottland) kennen. Beide spendierten mir eine heiße Schokolade, so etwas ist gold wert nach bereits zwei Tage in der Natur. Die Nacht konnte ich aufgrund von schnarchenden Personen in der Hütte um mich nicht wirklich gut schlafen. Aus diesem Grund beschloss ich den nächsten Tag zu zelten.

Tag 3 Windermere to New Pelion Hut (Sidetrip Old Pelion Hut) 18,75 km 

Der Tag startete mit einem kleinen Weg durch den Wald bis wir wieder an einer Moorlandschaft vorbeikamen. Von weiten konnte man schon Mt. Ossa und andere Berge sehen. Insgesamt war dieser Tag bis jetzt der längste von den zurück gelegten Kilometern. Aber ich merkte immer mehr wie wenig es mir ausmachte und wie gut sich meine Kondition gesteigert hat. Im übrigen ging den selben Track auch eine Familie mit zwei kleinen Kinder ( ca 8 und 12 Jahre alt). Als wir an der Hütte ankamen fühlte ich mich nicht mehr so fertig wie die Tage zuvor. Nur eins machte uns zu schaffen, DAS ESSEN. Wir hatten uns leider nur mit Büchsenfutter und Maggifertiggerichten eingedeckt, was nicht sonderlich lange satt machte. Außerdem hatten wir festgestellt, dass wir relativ sparsam mit unseren Vorräten umgehen mussten, da wir ja noch 3 Tage vor uns hatten. Das Gute daran, wir waren mit unseren Sorgen nicht alleine. Also unterhielten wir uns bereits schon am dritten Tag darüber was wir alles essen würden, sobald wir wieder in der Zivilisation seien. Am späten Nachmittag gönnten wir uns wieder eine Abkühlung, diesmal in einem kleinen Fluss nicht weit weg von unserer Hütte. Diese Nacht schlief ich auch besser, da ich ja draußen im Zelt übernachtete. Am nächsten Morgen wollten wir richtig bei zeiten starten, da es relativ heiß wurde und wir Mt. Ossa besteigen wollten.


Tag 4 New Pellion - Kia Ora Hut (Side trip Mt. Ossa (1617m) 15km

Der frühe Vogel fängt den Wurm und aus diesem Grund klingelte mein Wecker an diesem Tag kurz vor sechs. Ich hatte wunderbar im Zelt geschlafen und war nun gestärkt für Tag vier. Auf ging es durch ein Stück Regenwald wo wir eine Wallabyfamilie am Wegesrand sahen. Gleich am Anfang ging es etwa 300m 4km bergauf zum Pelion Gap (1126m). Von hier aus führter der Side Trip weiter zu Mt. Ossa. Da es sehr heiß an dem Tag war, waren wir froh noch relativ zeitig da angekommen zu sein. Zudem sollte noch erwähnt sein, dass es normalerweise 7 von 10 Tagen beim Overland Track regnet. Wir hatten also echt Glück mit dem Wetter, nur das es so heiß wurde (30grad) damit hatten wir nicht gerechnet. Beim Auftsieg kam ich mal wieder an meine Grenzen, denn es erforderte etwas klettern auf den letzten Metern. Oben angekommen war es allerdings ein gutes Gefühl den höchsten Berg Tasmaniens erklommen zu haben. Der Abstieg wiederrum gelang mir wesentlich leichter. Nach weiteren 2h wandern kamen wir an unserem Tagesziel an. Diesmal hatte uns das Wetter sehr gefordert. Zwei aus unserer Gruppe hatten sogar einen Hitzeschlag erlittern. Wir freuten uns an diesem Tag mehr dennje auf unsere Abkühlung, diesmal unter einem kleinen Wasserfall. Für mich ging es abends wieder ins Zelt während Martin probierte in der Hütte zu schlafen. In dieser Nacht gab es leider so einen großen Temperatursturz, dass mir samt meinen Sachen und Schlafsack noch kalt war.


Tag 5 Kia Ora - Narcissus Hut (Side Trip Dalton,Fergusson & Hartnett Falls) 22,5km

Heute stand der längste Tag der gesamten Strecke auf dem Plan, weil wir uns dazu entschlossen eine Hütte auszulassen um rechtzeitig anzukommen, damit wir unseren Bus zurück erwischen. Außerdem wurde unser Essen knapp. Wir verließen allmählich die alpine Zone des Tracks und kamen immer mehr in den Regenwald. Dies kam uns sehr gelegen, denn heute war es noch wärmer als den Tag zuvor. Unser erste Sidetrack ging zu zwei Wasserfällen hinab. Während mir die ersten beiden gereicht hatten entschied sich Martin noch den Dritten anzusehen. Währrenddessen wartete ich auf ihn und wurde von Moskitos zerstochen, naja hab ich mir ja so ausgesucht. Einen größern Zwischenstop legten wir in der Hütte ein, die wir quasi übersprungen. Wir warteten bis Nachmittag in der Hoffnung, dass sich das Wetter ein wenig abkühlte. Nunja dem war  nicht ganz der Fall  und wir mussten mehrere Stops einlegen. An diesem Tag sahen wir im übrigen auch mehr Schlangen als sonst. Eine kleine hatte ich sogar zwischen meinen Füßen, Martin muss wohl drauf getreten sein und so schwirrte sie dann zwischen mir herum. Nach einem kurzen Aufreger darüber gingen wir aber weiter. Gegen späten Nachmittag erreichten wir dann die letzte Hütte des Tracks und den Beginn des Lake St. Clair. Von hier aus fuhren im übrigen auch die meisten mit der Fähre zum anderen Ufer zurück. Aber wir wollten den Overland Track auch bis zum Schluss gehen, außerdem wollten wir kein Geld für die Fähre ausgeben. Am Abend gingen wir noch im tiefsten See Australiens schwimmen und freuten uns, zusammen mit den anderen die noch in der Hütte schliefen, auf das Festmahl des morgigen Tages.


Tag 6 Narcissus - Cynthia Bay (Side trip Bier,Burger,Pommes) 17,5km

Der letzte Tag der Wanderung brach an und wir gehörten zum harten Kern, der diesen auch wirklich bis zum Schluss ging. Besonders motiviert starteten wir gegen 7:30 also die Rückreise an. Diesmal führte der Weg durch den kompletten Regenwald sogar mit etwas Regen. Das machte die Sache irgendwie noch mystischer. Nach insgesamt sechs Tagen in der Natur kamen wir also in der Zivilation und am Visitor Center des Lake St. Clair Nationalpark an. Wir waren so stolz auf uns alles geschafft zu haben. Die Eindrücke waren einmalig und auch die Menschen die wir kennengelernt haben. Ich würde so etwas immer wieder machen und kann nur sagen die ganzen Mühen haben sich gelohnt. Gott sei dank gab es auch eine Gaststätte in der Nähe. Die Preise für Getränke und Essen waren uns in diesem Moment egal, wir hätten fast alles bezahlt. Martin und ich erreichten als erste unserer Gruppe das Ziel, nach und nach kamen auch die anderen an. Zusammen genossen wir Pizza, Hamburger, Bier, Cafe, Schokolade. Da für die meisten von uns der Bus erst am nächsten Tag fuhr, trafen wir uns abends noch auf ein paar alkoholische Getränke. Leider ging es Martin nicht so gut, er hatte irgendetwas im Essen nicht vertragen und ging schonmal zeitiger ins Zelt. Ich kam dann in der Nacht mit den anderen auch zum Campingplatz. Wir hatten unsere Rucksäcke bei Keyleigh im Zelt untergebracht, da unser Minizelt gerade mal Platz für uns beide bot. Tja leider hatte es sich ein Possum in ihrem Zelt gemütlich gemacht und benutzte dieses zugleich als Toilette. Wir wussten nicht ob wir in diesem Moment weinen oder lachen sollten, also half ich ihr noch ein wenig das Zelt zu reinigen.

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns alle von einander. Einige fuhren mit dem Bus zurück nach Hobart. Wir mussten allerdings nach Queensland, weil unser Anschlussbus erst am nächsten morgen zurück zum Visitorcenter in Cradle Mountain fuhr. Es fühlte sich an als ginge ein Schulausflug zu ende.


Wir blieben noch einen Tag länger in Queenstown, da Martin sich immer noch nicht so wohl fühlte. Diesmal verzichteten wir aber auf einen Campingplatz und gönnten uns ein Hotelzimmer. Das tat gut nach über vier Wochen mal wieder in einem Bett zu schlafen. Weiter ging es für uns am nächsten Tag nach Hobart, von wo aus auch unser Rückflug ging. Hier besuchten wir noch das MONA (Museum of Modern an New Art). Nach so viel Natur tut auch ein wenig Kultur mal wieder gut. Das Museum besteht eigentlich größtenteils aus der Privatsammlung des Besitzers David Walsh. Man findet viele exzentrische aber auch interessante Kunsstücke darin. Ich würde es als ein Weltklassemuseum bezeichnen, aber das ist ja immer Geschmackssache.

Für uns ging es am nächsten Tag von Hobart nach Melbourne. Rückblickend betrachtet kann ich nur sagen hat sich das Abenteuer Tasmanien auf jedenfall gelohnt & die besten Dinge im leben kommen eben doch unerhofft oder mit anderen Worten:

Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ (John Lennon) 
 








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen